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Aktuell

Leiterinnen der Stadtbibliothek stellen ihre Lieblingsbücher vor
(Teil 5)


Juli Zeh, Neujahr
Henning hat einen passablen Job, zwei Kinder und teilt sich mit seiner Frau gleichberechtigt Erziehung, Haushalt und Arbeit. Eigentlich müsste er glücklich sein, doch er fühlt sich ständig überfordert in dem permanenten Kampf, allen Rollen gerecht zu werden und leidet seit Längerem unter Panikattacken. Im Familienurlaub auf Lanzarote nimmt er sich eine Auszeit und fährt mit dem Fahrrad in das Bergdorf Femés. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femés. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen - so traumatisch, dass er es seitdem verdrängt hat. Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und ihm wird klar: Was seinerzeit geschah, bestimmt sein Leben bis heute.
btb Taschenbuch, 192 Seiten, 11 Euro

Fiona Barton, Der Trip
Die Schülerinnen Alex und Rosie reisen nach ihrem Abitur auf einem Backpacking-Trip nach Thailand. Als nach einiger Zeit ihre Eltern kein Lebenszeichen mehr bekommen, alarmieren sie die Polizei. Gleichzeitig werden zwei Frauenleichen nach einem Brand in einem zwielichtigen Hostel in Bangkok gefunden. Die Journalistin Kate Waters beginnt zu recherchieren und erfährt, dass ihr Sohn, der ebenfalls als Backpacker unterwegs ist, in den Fall verwickelt ist. Zusammen mit Detective Bob Sparks versucht sie herauszufinden, was wirklich passiert ist.
Der hochspannende Krimi wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und wartet mit einem überraschenden Ende auf.
Wunderlich, 512 Seiten, 16 Euro

Marianne Kaurin, Irgendwo ist immer Süden
Am letzten Schultag vor den Sommerferien berichten alle in der Klasse von ihren tollen Urlaubsplänen. Ina die sich nichts mehr wünscht als endlich dazuzugehören behauptet in den Süden zu fahren. Damit die Lüge nicht auffliegt versteckt sie sich die ganze Zeit in ihrem Zimmer. Doch dann taucht Vilmer, der uncoole Neue aus der Klasse auf und die beiden machen aus der verlassenen Hausmeisterwohnung der Hochhaussiedlung kurzerhand ihren eigenen "Süden". Aber Ina ist hin und hergerissen zwischen ihren Wünschen und der Realität ihres Lebens.
Bei dem Buch handelt es sich um eine rundum gelungene Freundschafts-geschichte, die vor allem Daheimgebliebenen großen Lesespaß bereiten dürfte. Durch die unkomplizierte und anschauliche Schreibweise aus dem Präsens der Hauptperson kann man sich gut in die Geschichte einfühlen. Doch das Buch ist alles andere als oberflächlich. Es vermittelt auf beeindruckende und berührende Art das Thema „soziale Ausgrenzung“, ohne ins Schwere abzudriften.
Ab 11 Jahren, Atrium Verlag, 228 Seiten, 15,00 Euro