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Aktuell

Achern investiert in den Umweltschutz


Ab sofort können Spurenstoffe abgebaut werden. Mit dem verbauten Tuchfilter und der Möglichkeit, an weiteren Stellen Fällmittel zuzugeben, kann gleichzeitig auch die Phosphatelimination deutlich verbessert werden.

Eine verbesserte Abwasserreinigung ist ein wertvoller und wichtiger Beitrag zum Schutz von Umwelt und Natur - Achern leistet damit aktiven Umweltschutz, in dem die Wasserqualität im Acherner Mühlbach weiter verbessert wird.

„Man kann nicht in die Zukunft schauen, man kann aber den Grund für etwas Zukünftiges legen - denn Zukunft kann man bauen.“, so Oberbürgermeister Manuel Tabor in seiner Eröffnungsrede.

Klärwerk_Einweihung_Vierte_Reinigungsstufe

Der Gemeinderat, Vertreter der Stadt sowie die beteiligten Firmen bei der feierlichen Eröffnung.

Die neue Anlage ist mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet, die eine effiziente und gründliche Reinigung des Abwassers ermöglicht. Sieben Jahre nach der eigentlichen Entscheidung durch den Gemeinderat, wurde die Anlage nun betriebsbereit übergeben, allein dies zeigt deutlich die Komplexität des Vorhabens zum Schutz der natürlichen Ressourcen sowie der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.

Neu entstanden sind in erster Linie zwei zusätzliche Bauwerke, zum einen das Aktivkohlesilo mit den darunterliegenden Räumlichkeiten, sowie im Bereich des Auslaufes drei Tuchfilteranlagen.

Unter der Erde angeordnet, und damit nicht sichtbar, verbergen sich viele neue Kabelwege, um auch zukünftig die Anlage sicher betreiben zu können. Weiterhin finden sich hier neue Schlammpumpen und Einzelaggregate.

Die Gebäude und Becken konnten höhentechnisch so angeordnet werden, dass auch bei Hochwasser im Mühlbach das Abwasser für die 4. Reinigungsstufe nicht noch einmal angehoben werden muss.

Die Außenanlagen um die neuen Gebäude wurden für die Lagerung und die Verkehrswege neu hergerichtet und mit Blumenwiesenmisch­ungen und Magerrasenmischungen angesät. Die Retentionsmulde wurde etwas tiefer ausgebildet, um gleichzeitig das Dachwasser einleiten zu können. Aufgrund des sehr lehmhaltigen Bodens versickert das Wasser nur sehr langsam, daher wird eine Bepflanzung mit entsprechenden Teichpflanzen erfolgen.

Die Tuchfilter und die Aktivkohlemischanlage verbrauchen zusätzlichen Strom. Der Strombedarf soll zukünftig von weiteren PV-Anlagen an der Kläranlage direkt gewonnen und verbraucht werden. Hierzu ist geplant, sowohl das Dach über der Tuchfilteranlage mit Photovoltaik auszustatten, als auch das Belebungsbecken mit einer faltbaren PV-Anlage zu beschatten.

Die Gesamtkosten der bisherigen Maßnahme liegen bei ca. 5 Millionen Euro und somit im Rahmen der ursprünglichen Kostenberechnungen. Im Rahmen einer Förderung des Landes Baden-Württemberg wird der Bau mit 20 % der förderfähigen Kosten unterstützt werden. Der aktuelle Förderbescheid beläuft sich dabei auf 803.000 Euro.

Aktuell laufen noch in Fortsetzung zu den wissenschaftlich begleiteten Voruntersuchungen die Einfahrphase an der Großanlage. Verschiedene Arten der Dosierung von Aktivkohle sollen hinsichtlich des Verbrauchs und der Auswirkungen auf die Eliminationsrate gegenübergestellt werden und die Ergebnisse an der Versuchsanlage mit den Ergebnissen der Großanlage verglichen werden. Es werden dabei wichtige Erkenntnisse zu dem hier zur Anwendung gekommenen Verfahren gesammelt und für zukünftige Projekte bei Kläranlagen gleicher Größenordnung zur Anwendung kommen. Die Versuche werden noch bis Ende des Jahres laufen und von der Universität Kassel sowie dem Kompetenzzentrum Spurenstoffe (KomS) in Stuttgart und Weber-Ingenieure aus Pforzheim begleitet.