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Aktuell

Erweiterung des Friedhofs in Achern um ein Muslimisches Gräberfeld


Die Bemühungen begonnen erneut 2019 in dem Vortrag zu christlichen und muslimischen Bestattungskulturen. Diesen organisierte damals der christlich-muslimische Dialog gemeinsam. Im Rahmen des Förderprojektes Integration durch bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft, gefördert durch das Sozialministerium Baden-Württemberg, fand in Achern 2020/ 2021 eine einjährige Bürgerbeteiligung statt. Hieraus wurden verschiedene Maßnahmen in den Gemeinderat getragen, unter anderem der Bau eines muslimischen Gräberfelds.

Vorsitzende des Islamischen Kulturverein Acher e.V., des Islamischen Forum Achern e.V. und der DITIB Gemeinde beteiligten sich an zahlreichen Gesprächen und stellten nicht zuletzt auch in der konkreten Planung mit dem Architekturbüro SNOW ihr Fachwissen zur Verfügung. Oberbürgermeister Manuel Tabor bedankt sich ausdrücklich für die Mithilfe der Ehrenamtlichen aus den muslimischen Gemeinden, die diesen Prozess unterstützt haben. „Nicht viele Kommunen haben ein derartiges Angebot“, stellt der Schultes das Alleinstellungsmerkmal in der Region heraus. „Ich freue mich, dass wir dieses Angebot ab sofort vorhalten können.“, so das Stadtoberhaupt weiter.

Das Muslimische Gräberfeld wird über die Morezstraße zugänglich sein. Am Eingang sind Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie Parkplätze für Autos vorgesehen. Der Zugang zum Grabfeld erfolgt über einen asphaltierten Weg im unteren, steileren Bereich, der sich in einen Weg mit wassergebundener Decke fortsetzt. Die Anlage liegt in einer ausgelichteten Obstwiese, die vorwiegend aus Kirschbäumen besteht. Diese natürliche Umgebung bietet eine ruhige und würdevolle Atmosphäre für Bestattungen. Am höchsten Punkt des Gräberfeldes wird ein zentraler Platz errichtet, der für das Umbetten, das Totengebet und die Begräbnisfeier genutzt wird. Dieser Platz wird durch eine Pergola aus Cortenstahl mit gelaserten Mustern und einer nach Mekka ausgerichteten Totenbahre gekennzeichnet.

Der Hochpunkt des Gräberfeldes ist von der nahegelegenen Aussegnungshalle gut einsehbar. In dieser Halle wurde ein spezieller Waschraum für die rituelle Reinigung der Verstorbenen eingerichtet. Sitzbänke und die Totenbahre bestehen aus hellem Kalkstein, der den traditionellen Grabmalen in den Ursprungsländern des Islams nachempfunden ist. Die bestehende Obstwiese wird mit einer speziellen Wiesenmischung neu eingesät und durch mediterran anmutende Bäume, wie etwa die Ölweide, ergänzt, um den mediterranen Charakter zu betonen.

Im ersten Bauabschnitt wird ein Schotterrasenweg angelegt, der Platz für 30 Gräber bietet. Nach Fertigstellung weiterer Schotterrasenwege innerhalb des Bauabschnitts können insgesamt 141 Gräber bereitgestellt werden. Die gesamte Fläche bietet die Möglichkeit einer zukünftigen Erweiterung um einen zweiten Bauabschnitt, der Platz für weitere 134 Gräber schafft.

Für die Umsetzung des ersten Bauabschnitts sind im aktuellen Haushalt Mittel in Höhe von 400.000 Euro vorgesehen. Die Stadt Achern setzt damit ein klares Zeichen der Integration und würdevollen Bestattungskultur für alle Bevölkerungsgruppen.

2024_11_12_Spatenstich_Muslimisches_Graeberfeld_Achern_2

von l.n.r Reihe 1

Herr Fischer (Firma Grünkultur), Frau Fischer (Firma Grünkultur), Bürgermeister Kollefrath, Frau Rösch, Frau Möker, Murat Yazıcı (1. Vors. Islamischer Kulturverein Achern e.V.), Habib Slim (1. Vors. Islamisches Forum Achern e.V.), Oberbürgermeister Tabor

Von l.n.r Reihe 2

Herr Schwarzenberger (Büro SNOW), Herr Stärzel (Büro SNOW), Frau Vath (Firma Grünkultur), Herr Rohrer, Yakup Keskin (2. Vors. DITIB Gemeinde), Suat Izci (Beauftragter für Organisation und Soziales DITIB Gemeinde), Imam Abdullah Kochan (DITIB Gemeinde)