Diese Ereignisse markieren entscheidende Wendepunkte, die die bevorstehende Niederlage des nationalsozialistischen Terrorregimes ankündigten. Gleichzeitig erinnern wir in diesem Jahr an den 110. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges. Auch in unserer Stadt steht bald ein 80. Gedenktag an - die meisten Familien saßen am Mittagstisch als am Sonntag, den 7. Januar gegen 12:45 Uhr die Sirenen losgingen. Luftalarm und vereinzelte Bombardierungen in Richtung Bahnhof waren für die Acherner nichts neues. Doch was an diesem kalten Januartag geschah, fast genau vier Monate vor Kriegsende, damit hätte niemand mehr in dem kleinen Städtchen gerechnet. Alleine im Luftschutzkeller der Firma Meder verloren über 25 Menschen ihr Leben, in ganz Achern über 45. Der Angriff dauerte keine zehn Minuten und bereits nach nur vier Minuten brannten zahlreiche Häuser in der Kernstadt. Von 656 Häusern blieben lediglich 164 gänzlich unbeschädigt. Der Großteil der Stadt Achern glich einem einzigen Trümmerhaufen. Es dauerte Jahre bis die Trümmer und Schäden beseitigt waren. Diese Jahrestage sollten uns Mahnung sein. Sie bieten uns die Gelegenheit, unser Bewusstsein und Verständnis für die Auswirkungen dieser Ereignisse auf unsere heutige Zeit zu vertiefen und uns zu sensibilisieren. Wir erinnern uns nicht nur an die Opfer des 1. und 2. Weltkrieges sowie vieler anderer Kriege in den letzten Jahrzehnten, sondern vor allem an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Terror der Hamas gegen Israel. Am Volkstrauertag steht der Schmerz und die Trauer über die Unvollkommenheit dieser Welt im Mittelpunkt. Der Krieg ist keine Vergangenheit mehr, sondern eine Gegenwart. Sie betrifft uns alle, viel universeller, als wir es je für möglich gehalten hätten. Aber gerade diese Gegenwart eröffnet allen Menschen neue Möglichkeiten, die Arbeit der Gewissensschärfung an der Geschichte weiterzuführen.
Unter den jeweiligen Stadtteilen finden Sie in Achern aktuell detaillierte Informationen zu den einzelnen Gedenkfeiern. Ich lade Sie ein, mit Ihrer Teilnahme am Volkstrauertag Ihr Mitgefühl und Ihre Solidarität mit den Opfern von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und der Gegenwart zum Ausdruck zu bringen.