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Musterbeispiel für einen gelungenen kommunalpolitischen Entscheidungsprozess - Exkursion von Hochschulstudenten in die Illenau


Manuel Tabor erläuterte im Rahmen seiner Begrüßung auf Nachfrage seine Wahlkämpfe als Bürgermeisterkandidat in Appenweier und Oberbürgermeisterkandidat in Achern. Hoher persönlicher zeitlicher und finanzieller Aufwand, den Tabor konkret benannte, und zunehmend die sozialen Medien prägten die Kampagnen, bei der letztendlich der Bewerber mit seiner Persönlichkeit überzeugen müsse. Das Studium an der Hochschule Kehl und die Erfahrung als Kämmerer einer Kommune hätten ihm das fachliche Rüstzeug zur qualifizierten Führung bei der Kommunalverwaltung gegeben, wobei die „Flughöhe“ in der Leitung einer Großen Kreisstadt deutlich höher sei, so Tabor bei seiner Begrüßung im Illenau Arkaden Museum.

Klaus Muttach führte dann zunächst im Illenau Arkaden Museum durch die Geschichte der Illenau von den Anfängen der Gründung als Heil- und Pflegeanstalt bis zur Auflösung als französische Kaserne 1994. Erschüttert zeigten sich die Studierenden über die Folgen der ideologisch geprägten Menschenverachtung im Dritten Reich mit verheerenden Folgen für die gesamte Gesellschaft. „Dieses Leerstück sollte uns gerade in der aktuellen politischen Debatte mit Hasstiraden politisch extremer Kräfte gegen Minderheiten in der Bevölkerung und demokratische Politiker zur Mahnung dienen“, so Muttach.

Im Festsaal im neuen Kulturforum richtete Muttach den Blick dann auf die Epoche von 1994 bis 2008 mit dem Kauf der Illenau durch die Stadt, gescheiterten Revitalisierungsbemühungen sowie einzelnen gelungen Teilrevitalisierungen wie die Kindertageseinrichtung Rollerbau. Bei seinem Amtsantritt habe er für die Revitalisierung der Illenau bei Verantwortlichen und in der Bevölkerung eine Gefühlslage zwischen Lust und Frust angetroffen.

Mit dem 2009 im Gemeinderat beschlossenen „Illenau Rahmenplan“ gab es dann erstmals ein Gesamtkonzept der Stadt als Durchbruch für die Revitalisierung der gesamten Illenau, das dann Grundlage für die Schaffung eines Behördenzentrums von Stadtverwaltung, Kreisverwaltung, Caritas, weiteren freien Dienstleistungsangeboten, der Musikschule sowie das Kulturforum war, aber auch Einrichtungen wie die neue Stadtbibliothek oder das Landesgrundbuchamt in frei gewordenen früheren Rathausräumlichkeiten erst möglich machte. Beflügelt durch die positive Entwicklung habe die Stadt dann 2016 die Illenauwiesen erworben, wo jetzt mit einer Investition in Höhe eines 3-stelligen Millionenbetrags Büroräume, über 140 Wohnungen, Hotel, Physiotherapie, die neugestaltete Reithalle mit Markthalle und einem Treff bei der Tanke, die Mobilitätsstation sowie der Landschaftspark entstanden seien.

In der 5-stündigen Exkursion haben die Studierenden mit Muttach sehr intensiv den Umgang mit Einwänden gegen den Illenau Rahmenplan besprochen. Ein weiterer Fokus galt der Schaffung von Erfolgsfaktoren wie der Entschlusskraft von Verwaltung und Gemeinderat, dem wertvollen bürgerschaftlichen Engagement sowie einem durchdachten Finanzierungskonzept. Beim Rundgang zeigten sich die Studierenden neben der allgemeinen Revitalsierungsleistung vor allem auch davon begeistert, dass beispielsweise mit dem Illenausaal im früheren Kirchenraum, der Tanke oder dem Männerbad baulich an frühere Nutzungen erinnert wird. „Projekte wie die Revitalisierung der Illenau sollen zeigen, mit welcher Gestaltungskraft und Erfüllung die Arbeit in einer Kommunalverwaltung ob als Verwaltungsspitze oder mit wertvoller unterstützender Sachbearbeitung sein kann“, bestärkte Muttach die Studierenden in ihrer Berufswahl. Nach dem offiziellen Abschluss der Exkursion nutzen viele Studierende die Gelegenheit zum Einkauf in der Markthalle und einem Besuch des Inklusionsbistro, mit dem in besonderer Weise der Geist der Illenau wiederbelebt wurde.

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Oberbürgermeister Manuel Tabor begrüßt Studierende der Hochschule Kehl bei deren Exkursion vor dem neuen Kulturforum Illenau