850 Jahre Großweier
Dabei handelt es sich nur um die "Erstnennung", die nach überlieferten Quellen auf die Zeit um die Jahre 1143 und 1152 zurückzuführen ist, bestätigte das Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter dem 13.09.1999. Andere Historiker hohen Ranges, wie etwa Dr. Hans-Martin Pillin, meint in seinem Werk "Achern - eine Stadt und ihre Geschichte", nach Eintragungen im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach im Murgtal, die Erstnennung der Acherner und - gleichzeitig - Großweierer Schenkungen wären in die Zeit von 1091 und 1115 einzuordnen.
Kloster Reichenbach & Kloster Hirsau
Ein exaktes Datum fehlt leider sowohl in den Aufzeichnungen des Klosters Reichenbach, wie auch in denen des Klosters Hirsau. Reichenbach war ein Tochterkloster von Hirsau, das nördlich vom württembergischen Calw lag, im Jahre 830 von Benediktinern gegründet.
Die ersten überlieferten Anfänge
Zu jenem Zeitpunkt - demnach zwischen 1091 und 1115 - hatte ein Sigwart von Hirsaha dem Kloster Reichenbach je eine halbe Hube (etwa fünf Hektar) von seinem Besitz in Achern und in Großweier geschenkt. Das ist zugleich die erstmalige Nennung von "Crosvilare", wie es im lateinisch geschriebenen Wortlaut jenes Klosters hieß.
Nachweisbar ist auch, dass sich "Crosvilare", oder wie immer es geschrieben worden ist, im Laufe der Zeit aus einer einstigen Streusiedlung zusammenfügte. Urkundlich nachweisbar sind acht verschiedene Einzelsiedlungen, Weiler und Höfe, und zwar: Oberweier, Großweier, Hesselbach, Rodt, sowie die als Höfe oder Weiler bezeichneten Fronrode, Hohenhurst und Egdessenloch, die wohl etwas abseits gelegen haben dürften.
Die Namen dieser Einzelsiedlungen kommen in zahlreichen urkundlichen Aufzeichnungen, Verkaufsbriefen des 13. und 14. Jahrhunderts vor, deren einstige Lage aber heute nicht immer nachzuweisen ist. Einige, so "Hesselbach", "Oberweier" und natürlich "Großweier" selber sind feste Begriffe oder als Flurnamen erhalten geblieben. Das ehemalige "Crosvilare" war wohl von Anfang an so etwas wie der Hauptort. Hier stand auch die einstige Ritterburg, ein Wasserschloss, dessen Lage im Bereich des heutigen Friedhofes zu finden ist. Die einstige Siedlung "Fronrode" ist im Nachbarort Gamshurst als Flurname erkenntlich: Direkt am Schwarzwasser gegenüber den Großweierer Gewannen Muhr und Sentig gibt es ein "Fronrotherfeld".